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Tipps zur Bienenhilfe

Biene bei der Nahrungsaufnahme auf einer Blüte.
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Biene im Anflug. Foto: Johanna Soboll (2018)

Obwohl Bienen jeden Tag ihr Bestes für Mensch und Natur geben, haben sich ihre Bedingungen in den letzten Jahren stetig verschlechtert. Aufgrund ihrer Spezialisierung auf bestimmte Pflanzen, sind insbesondere Arten der Wildbiene gefährdet. Um den Insektenschwund aufzuhalten, müssen vor allem die negativen Auswirkungen der modernen Landwirtschaft bekämpft werden.
Im Kleinen kann aber auch jede(r) einzelne etwas tun.

Der Bedrohung vieler Wildbienenarten kann zum Beispiel durch die naturnahe Gestaltung von Gärten und Balkonen, durch das Anlegen von Streuobstwiesen und durch die Bereitstellung von Nisthilfen entgegen gewirkt werden. Wildbienenschutz, wie ein verbessertes Nahrungsangebot, nutzt immer auch der Honigbiene. Wählt man beim Einkauf landwirtschaftliche Produkte aus biologischem Anabu, unterstützt man zudem eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen und den Verzicht auf Pestizide. Die Imkerei in Deutschland wird durch den Kauf von Honig aus heimischer Produktion gestärkt.

Wer eine entkräftete Biene findet, kann ihr mit Zuckerlösung oder Honig leicht wieder auf die Beine helfen. Auf eine dauerhafte Futterstelle mit Zuckerlösung sollte jedoch verzichtet werden, da diese die Übertragung von Krankheiten fördern kann.

Der NABU stellt Tipps bereit, was jede(r) einzelne beim Einkauf oder im Garten tun kann, um Bienen und anderen Insekten zu helfen.

Wildbiene bei der Nektarsuche an einer Blüte.
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Wildbiene auf Nektarsuche. Foto: Johanna Soboll (2018)

Bienen füttern

Bienen kann man ohne viel Aufwand helfen, indem man sich für nektar- und pollenreiche Pflanzen entscheidet. Pflanzen, die besonders reichhaltig Nektar und Pollen erzeugen und daher häufig von Bienen angeflogen werden, werden auch als Bienenweide bezeichnet. Diese lassen sich mühelos im Garten, aber auch auf Balkon und Terrasse, anpflanzen. Um Bienenschutz zu betreiben, muss man nicht gleich den gesamten Garten umkrempeln. Bereits kleine Veränderungen bei der Auswahl der Pflanzen, das Belassen kleiner, wilder Ecken, die Verwendung blühender, Früchte tragender Sträucher statt blütenloser Exoten oder das Ausblühenlassen von Gartenkräutern erleichtern das Überleben der nützlichen Insekten.

Die Top 5 der bienenfreundlichen Pflanzen:

  • Apfelbäume,
  • Himbeeren,
  • Koriander,
  • Phacelia („Bienenfreund“) und
  • Seidenblumen.

Tipps zum bienenfreundlichen Gärtnern

Eine möglichst große Vielfalt an Blüten mit großem Nektar- und Pollenangebot lockt auch die verschiedensten Wildbienenarten an. Geeignet sind zum Beispiel Rainfarn, Margerite, Zaunwicke oder Lavendel.

Für die größten Spezialisten unter den heimischen Wildbienen empfiehlt sich das Pflanzen zum Beispiel von Glockenblume, Natternkopf und Ehrenpreis.

Damit die Bienen auch rund ums Jahr satt werden, sollten auch im Spätsommer Blüten vorhanden sein. Hier eignen sich insbesondere Spätblüher wie Flockenblume, Weidenröschen, Ysop und Fetthenne.

Auch blühende Küchenkräuter sind bei Wildbienen sehr begehrt – lassen Sie einfach einige Stängel länger ungenutzt stehen.

Totholz und hohle Stängel werden von einigen Wildbienen gerne als Versteck für den Winter genutzt. Wenn Sie diese stehen lasse, sichern Sie den Nachwuchs im nächsten Frühling.

Vielleicht gelingt es zusätzlich zu der Gestaltung der Beete auch einen kleinen Teil des Gartens in eine Wildblumenwiese umzuwandeln oder eine kleine Ecke von der Pflege auszusparen.

Links zum bienenfreundlichen Gärtnern:

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Bienentränke

Neben Nahrung benötigen Bienen wie jedes andere Lebewesen auch ausreichend Wasser. Bienen sammeln Wasser an Ufern von Teichen, am Rand von Pfützen oder in Form von Morgentau auf Pflanzen. Wenn keine natürliche Wasserquelle in der Nähe ist, kann man den Bienen auch ganz einfach eine Wasserstelle, die sogenannte Bienentränke, selber bauen. Dies kann zum Beispiel eine flache Schalle gefüllt mit Wasser sein. Da Bienen nicht schwimmen können, sollte die Bienentränke mit Steinen oder ähnlichem als „Landeflächen“ ausgelegt sein.

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Nisthilfen

Ist ein ausreichendes Nahrungsangebot vorhanden, kann die Fortpflanzung beginnen. Oder etwa nicht?

Wildbienen brauchen neben einem ausreichenden Nahrungsangebot auch geeignete Strukturen, um ihren Nachwuchs großzuziehen. Während Bienen früher vielfältige Nistplätze im Fachwerk, in toten Bäumen, in alten Eichenzaunpfählen oder an offenen Bodenstellen vorgefunden haben, besteht in den modernen Städten mit ihrer Versiegelung oft Nistplatznot.

Mit der Schaffung künstlicher Nisthilfen kann man zumindest einem Teil der Bienenarten Ersatz anbieten. Viele Nistmöglichkeiten benötigen wenig Platz, lassen sich mit den einfachsten Mitteln herstellen und sogar auf dem Balkon platzieren.

Beispiele für Nisthilfen:

  • Ein Konservendose gefüllt mit Bambusstängeln
  • Ein einfacher Holzklotz mit eingebohrten Löchern (unbedingt Hartholz verwenden)
  • Mit Lehm gefüllte Hohlsteine, große Dosen oder Holzkisten - denn eine ganze Reihe von Wildbienen graben ihre Nester in Lehmwände
  • Ein Blumentopf mit bindigem Sand oder offene, möglichst sandige Böden in sonnigen Bereichen (kein Sandkastensand!) – denn fast zwei Drittel aller Wildbienen graben ihre Nester in den Boden

Bei mehr Platz lassen sich auch verschiedene Nisthilfen zu einem größeren "Insektenhotel" kombinieren

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Biene im Anflug auf eine Blüte.
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Biene im Anflug. Foto: Johanna Soboll (2018)