KAoA-STAR - Schule trifft Arbeitswelt
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- Logos der Landesinitiative KAoA - Kein Abschluss ohne Anschluss sowie des Programms STAR - Schule trifft Arbeitswelt
Berufliche Orientierung in NRW
Die Schule erfolgreich abzuschließen und danach direkt in einen Beruf zu starten - dieser Weg ist spannend, aber gleichzeitig auch gar nicht so leicht.
In NRW haben alle Jugendlichen, spätestens ab der Jahrgangsstufe 8, die Möglichkeit, sich intensiv mit den eigenen Talenten und Wünschen sowie Interessen und Fähigkeiten auseinanderzusetzen. Auf dem spannenden Weg von der Schule ins Berufsleben sollen die Jugendlichen selbst über ihre berufliche Zukunft und Lebensplanung nachdenken können, um selbstbestimmt zu entscheiden und eine kompetente Berufswahl zu treffen.
Berufliche Orientierung erfolgt in NRW im Rahmen der Landesinitiative „Kein Anschluss ohne Anschluss“.
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Was ist Kein Abschluss ohne Anschluss, kurz: KAoA?
„Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule-Beruf in NRW (KAoA)“ ist ein landesweit einheitliches Gesamtsystem, das Schülerinnen und Schüler in ihrer Beruflichen Orientierung unterstützt. Es begleitet junge Menschen ab der Jahrgangsstufe 8 bis in die Sekundarstufe II und eröffnet ihnen individuelle Wege in Ausbildung oder Studium. KAoA versteht sich dabei als inklusives und integratives Programm, das allen Jugendlichen chancengerechte Übergänge ermöglicht.
Der Gesamtprozess der Beruflichen Orientierung setzt sich aus einzelnen Phasen zusammen, in denen verschiedene Standardelemente (SBO) eingesetzt werden können.
Der Gesamtprozess beginnt für alle Schülerinnen und Schüler mit der Einstiegsphase. Dieser Beginn erfolgt in Jahrgangsstufe 8 bzw. an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung spätestens zu Beginn der Berufspraxisstufe und in der Regel mit dem vorgesehenen Standardelement “Potentiale entdecken. Zu den weiteren wichtigen Elementen zählen beispielsweise die Berufsfelderkundungen und die Praktika in Betrieben. Bis zum Ende der Schulzeit wird gemeinsam mit allen Schülerinnen und Schülern eine individuelle Anschlussperspektive entwickelt und in einer verbindlichen Anschlussvereinbarung festgehalten.
Schülerinnen und Schüler, die im Prozess der Beruflichen Orientierung eine besondere Unterstützung benötigen erhalten gezielte Förderung durch das ergänzende Programm KAoA-STAR.
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Was ist KAoA-STAR?
Für Jugendliche mit Behinderungen oder sonderpädagogischem Förderbedarf gibt es ergänzend das Angebot „STAR - Schule trifft Arbeitswelt“ (kurz: KAoA-STAR).
Mit KAoA-STAR wird das Ziel verfolgt, Jugendlichen aller Schulformen ab der 8. Klasse den Zugang zur Arbeits- und Berufswelt zu eröffnen und gemeinsam mit ihnen realistische berufliche Perspektiven zu entwickeln. Dabei werden individuelle Potenziale, Interessen und berufsrelevante Kompetenzen ermittelt und gezielt gefördert.
Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die einen behinderungsbedingten Mehrbedarf bei der Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt haben. KAoA-STAR bietet ihnen eine passgenaue Unterstützung bei der Beruflichen Orientierung und begleitet sie bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven außerhalb von Sondereinrichtungen und auf dem individuellen Weg in Ausbildung oder Arbeit.
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An welche Schülerinnen und Schüler richtet sich KAoA-STAR?
Das Angebot der Beruflichen Orientierung nach KAoA-STAR richtet sich an Schülerinnen und Schüler
- mit Schwerbehinderung
und/oder einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung in den Förderschwerpunkten:
- Geistige Entwicklung (GG)
- Körperliche und motorische Entwicklung (KmE)
- Hören und Kommunikation (HuK)
- Sehen (SE)
- Sprache (SQ)
oder
- einer fachärztlichen Diagnose aus dem Autismus-Spektrum.
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Was bietet KAoA-STAR?
Ein zentraler Baustein im gesamten Prozess der Beruflichen Orientierung sind die Berufswegekonferenzen.
Hier kommen alle wichtigen Beteiligten zusammen – Jugendliche, Eltern oder Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte sowie Fachkräfte der Arbeitsagentur und des Integrationsfachdienstes (IFD). Gemeinsam blicken sie auf die bisherigen Erfahrungen und Erfolge der Jugendlichen, planen die nächsten Schritte und entwickeln individuelle Perspektiven auf dem Weg in Ausbildung oder Beruf.
KAoA-STAR (Kein Abschluss ohne Anschluss – Schule trifft Arbeitswelt) umfasst verschiedene Seminarangebote, die Jugendliche gezielt auf die Anforderungen des Berufslebens vorbereiten:
- STARter-Kennenlern- und Orientierungsseminar:
Der Einstieg in die Berufliche Orientierung. Themen sind u. a. Arbeit und Beruf, Unterschiede zwischen Schule und Berufsleben, die eigenen Stärken und Interessen sowie erste Einblicke in verschiedene Berufsfelder.
- Training arbeitsrelevanter sozialer Kompetenzen:
Dieses Seminar fördert gezielt soziale Fähigkeiten, die im Berufsleben wichtig sind, und bereitet auf unterschiedliche berufliche Situationen vor.
- Berufsorientierungsseminar:
Hier steht die vertiefte Auseinandersetzung mit der individuellen Beruflichen Orientierung im Mittelpunkt. Die Jugendlichen erarbeiten ihre Wünsche und Potenziale und werden auf eine realistische Berufswahlentscheidung vorbereitet.
Darüber hinaus gehören praxisbezogene Angebote zu den festen Bestandteilen des Programms:
- Berufsfelderkundungen in Betrieben oder Bildungsträgern bieten erste praktische Einblicke in verschiedene Tätigkeitsbereiche.
- Praktika – als Block- oder Langzeitpraktikum – ermöglichen es, Arbeitsalltag und betriebliche Abläufe konkret zu erleben und auszuprobieren.
Für Schülerinnen und Schüler mit Sinnesbeeinträchtigungen gibt es spezifische Angebote:
Kommunikationsseminare für Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation.
Feststellung des funktionalen Sehvermögens für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Sehen.
Ergänzend kommen flankierende Hilfen zum Einsatz, wie z. B. Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher, Mobilitätstraining oder technische Hilfsmittel.
Am Ende steht die Übergangsbegleitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.
Dabei werden Jugendliche und Betriebe umfassend beraten – etwa zu Unterstützungsmöglichkeiten, zur Ausstattung von Arbeitsplätzen oder zu möglichen Förderungen.
Ziel dieser Begleitung ist es, den Einstieg in eine betriebliche Ausbildung oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung realistisch vorzubereiten und nachhaltig zu sichern.
Bei dem Einsatz der Standardelemente KAoA-STAR werden die Bedarfe der einzelnen Schülerinnen und Schüler berücksichtigt.
Eine wichtige Rolle spielt während der gesamten Beruflichen Orientierung die frühzeitige Einbindung der Eltern und Erziehungsberechtigten.
Die einzelnen Schritte und Erfahrungen der jungen Menschen werden in einem persönlichen Ordner, dem sogenannten Portfolioinstrument, festgehalten.
- STARter-Kennenlern- und Orientierungsseminar:
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Wer unterstützt die Schülerinnen und Schüler vor Ort?
Die Jugendlichen werden während des gesamten Prozesses durch den Integrationsfachdienst (IFD) kontinuierlich begleitet, beraten und unterstützt. Der IFD bildet das Bindeglied zwischen den Schülerinnen und Schülern, den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten, der Schule und den weiteren Akteuren. Der IFD behält im gesamten Prozess der Beruflichen Orientierung den roten Faden in der Hand und begleitet mit seiner besonderen Fachexpertise den Übergang in das Arbeitsleben und auch darüber hinaus. Der innovative Ansatz von KAoA-STAR – eine Kombination aus individueller Unterstützung durch die IFD und die verzahnte Arbeit vor Ort – hat sich in der Praxis bewährt. Die IFD übernehmen die Begleitung während der Beruflichen Orientierung ab der Jahrgangsstufe 8. Sie unterstützen die Schülerinnen und Schüler je nach Bedarf, durch Gruppenangebote oder Einzelberatung.
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Wer koordiniert das Angebot KAoA-STAR?
Die Inklusionsämter der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe haben für die Koordination von KAoA-STAR eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Die KAoA-STAR Koordinierungsstelle ist verantwortlich für die konzeptionelle und administrative Umsetzung des Angebotes der Beruflichen Orientierung unter Berücksichtigung der Vorgaben. Dazu zählen Aufgaben der Planung, Durchführung, Qualitätssicherung und Abrechnung der Standardelemente KAoA-STAR und Steuerung der Aktivitäten der Integrationsfachdienste (IFD) als Hauptakteure für die Umsetzung des Programms. Zur Umsetzung von KAoA-STAR an Förderschulen und in Schulen des Gemeinsamen Lernens besteht eine enge Kooperation mit den Kommunalen Koordinierungsstellen der Landesinitiative KAoA und der zuständigen Schulaufsicht sowie ggf. mit weiteren regionalen Akteuren. Für die KAoA-STAR-Koordinierungsstellen werden Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds sowie der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe bereitgestellt.
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Wie wird das Programm KAoA-STAR finanziert? Und wer ist Partner?
Die Umsetzung von KAoA-STAR wird aus Mitteln des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit NRW sowie der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe zu gleichen Teilen finanziert und in enger Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Bildung NRW umgesetzt.



