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Die Rheinischen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalten

Hauptgebäude der LVR-Klinik Bedburg-Hau
Die Hauptverwaltung der Rheinischen Heil- und Pflegeanstalt Bedburg-Hau um 1912. Foto: LVR-Klinik Bedburg-Hau.

Sowohl der Landschaftsverband Rheinland als auch der Provinzialverband der Rheinprovinz spielten in ihrer Geschichte eine wichtige Rolle im Kampf um eine humane Psychiatrie. Die „Rheinischen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalten“, Vorläufer der heutigen LVR-Kliniken, gehörten zu den ersten modernen Einrichtungen für psychisch Kranke in Deutschland und galten europaweit als Vorbild.

Erste Reformprozesse in der Psychatrie gab es in Deutschland ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Folge der Französischen Revolution. Davor galten „Irre“ als schuldbehaftete, durch göttliche Fügung bestrafte Menschen. Durch die wissenschaftliche Erforschung der Ursachen psychischer Krankheiten schließlich wurden „Irre“ als Kranke gesehen, die der Fürsorge und Behandlung bedürfen.

Diese politischen, sozialen und wissenschaftlichen Neuerungen zeigten sich auch in der Gründung der „Provinzial-Heil- und Pflegeanstalten“ im Rheinland. Gab es bis dahin nur als reine Verwahranstalten geführte „Irrenhäuser“, so boten die Einrichtungen des Rheinischen Provinzialverbandes erstmals moderne Behandlungsmöglichkeiten für psychisch Kranke und wurden europaweit als Vorbild angesehen.

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