Programm der LVR-Kulturkonferenz 2023
Das Thema ökologische Nachhaltigkeit beschäftigt die Kulturszene auf allen Ebenen. Spartenübergreifend entwickeln Kultureinrichtungen und Kulturschaffende neue Strategien und suchen, nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Energie- und Klimakrise, aktiv nach Möglichkeiten zur ökologischen Transformation. Welche Maßnahmen möglich sind und wie diese praktisch und ganzheitlich umgesetzt werden können, stellen wir bei der LVR-Kulturkonferenz anhand von Impuls-Vorträgen, Best-Practice-Beispielen und in Workshops vor. Dabei nehmen wir nicht nur eine institutionelle, sondern auch eine künstlerische und aktivistische Sicht auf ökologische Nachhaltigkeit in der Kultur ein und zeigen konkrete Handlungsmöglichkeiten auf.
Das Programm am Donnerstag, dem 25. Mai 2023
Digital und vor Ort im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln
9.30 bis 13.30 Uhr
Moderation
- Anja Backhaus, Moderatorin bei WDR 5
ab 8.30 Uhr
Check-in
9.30 Uhr
Einführung in den Tag & Grußworte
- Dr. Hildegard Kaluza, Leiterin der Kulturabteilung im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
- Dr. Corinna Franz, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege
10.00 Uhr
Impuls
Mehr als nur Trend: Nachhaltigkeit sinnvoll managen und messen
Der Impulsvortrag startet mit faktenbasierten Informationen: Was ist gerade Status Quo im Bereich Klimaschutz, Wasser, Biodiversität? Inwiefern ist das auch für Kulturorganisationen relevant und wie kann uns der Blick auf die Planetaren Grenzen dabei helfen, sinnvolle Nachhaltigkeitsstrategien aufzusetzen? Tabea Leukhardt verknüpft Faktenwissen mit einem Überblick über politische Lösungsversuche – und zoomt dann in die Kulturpolitik. Was passiert bereits auf politischer Ebene, wo hängt Nachhaltigkeit noch vom Engagement der Einzelnen ab? Das letzte Drittel des Vortrags beschäftigt sich dann mit konkreten Schritten, die Organisationen dabei unterstützen, Klima- und Nachhaltigkeitsstrategien aufzusetzen und sich damit auf den Wandel vorzubereiten.
- Tabea Leukhardt, Expertin für nachhaltiges Wirtschaften in Unternehmen und Organisationen, Leiterin des Instituts für Zukunftskultur
10.25 Uhr
Best Practices
Mensch und Klima am Museum Ludwig
Das Museum Ludwig hat eine Vision: es will dekarbonisieren, will treibhausgasneutral werden, will grüner werden - und der Prozess geht an die Substanz. Denn er greift in alle Arbeitsabläufe ein, wirft Sinnfragen auf und bringt Menschen neu zusammen. Über Momente des Lernens, Machens, Scheiterns und Gelingens.
- Dr. Miriam Szwast, Kuratorin für Ökologie, Museum Ludwig
„Bitte fangt einfach an“ - Nachhaltige Produktionen, einfach gemacht.
Trotz der Massivität des Themenfelds ist Nachhaltigkeit auch sehr simpel zu gestalten – ohne sich selber oder sein Team zu überfordern. Wie in der Praxis auch mit geringen Mitteln unkompliziert gearbeitet werden kann, wird anhand des New Fall Festivals und des Ehrenhof Opens beispielhaft erläutert werden. Mit der Umsetzung dieser Festivals in Düsseldorf waren wir einer der ersten Veranstalter in der Popkultur, der mit der nachhaltigen Kuratierung und Produktion loslegte.
- Hamed Shahi, Festivalveranstalter, New Fall Festival
Nachhaltigkeitsstrategie des Pina Bausch Zentrums
Die Eröffnung des Pina Bausch Zentrums ist für 2027 vorgesehen. Es umfasst vier Handlungsfelder: das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch mit Boris Charmatz als neuem künstlerischen Leiter, die Pina Bausch Foundation mit dem Archiv unter der Leitung von Salomon Bausch, sowie internationale Produktion und Partizipation. Es besteht die seltene Chance, eine neue Kunst- und Kulturinstitution auf der Basis des herausragenden Werkes der Künstlerin Pina Bausch zu erfinden und gleichzeitig das Thema Nachhaltigkeit in einem ganzheitlichen Ansatz in allen Bereichen zu implementieren: in der Architektur, in den Inhalten und im Leitbild, der Gesellschaftsstruktur, der Mobilität von Publikum und Nutzer*innen, im Betrieb von der (Weiter-) Bildung der Beschäftigten bis zur Küche.
- Bettina Milz, Inhaltliche Koordinatorin und Leiterin der Vorlaufphase am Pina Bausch Zentrum
11.30 Uhr
Kaffeepause
12.00 Uhr
Spoken Word
Samuel Kramer beschäftigt sich in einem mehrteiligen Spokenword-Zyklus mit der eskalierenden Klima-Katastrophe, den Gefühlen im Angesicht der Zerstörung und der vielbemühten Metapher des brennenden Hauses. Kann uns dieses Bild helfen, unsere Situation besser zu verstehen - oder fällt es bei näherer Betrachtung in sich zusammen? Und wie sprechen wir von dem, was wir selbst nicht ganz verstehen, wenn wir zu unseren Kindern sprechen?
- Samuel Kramer,
Autor, Performer, Moderator, Konzeptkünstler und Aktivist
12.15 Uhr
Gesprächsrunde mit
- Samuel Kramer, Autor, Performer, Moderator, Konzeptkünstler und Aktivist
- Tabea Leukhardt, Expertin für nachhaltiges Wirtschaften in Unternehmen und Organisationen, Leiterin des Instituts für Zukunftskultur
- Bettina Milz, inhaltliche Koordinatorin und Leiterin der Vorlaufphase am Pina Bausch Zentrum
- Hamed Shahi, Festivalveranstalter, New Fall Festival
- Dr. Miriam Szwast, Kuratorin für Ökologie, Museum Ludwig
13.15 Uhr
Abschlusstalk
- Ralph Zinnikus, Leiter des Referats für Aufbau neuer Kultureinrichtungen und Nachhaltigkeit im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
- Guido Kohlenbach, Leiter des Fachbereichs Regionale Kulturarbeit im LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege
Ende des Live-Streams
13.30 Uhr
Mittagsimbiss
Aktualisierungen vorbehalten, Stand: 15.05.2023
Englischsprachiger Performance-Workshop
Ausgebucht
Workshop 1
How to Make an Ocean
14:45 - ca.16:30 Uhr
The artist takes the audience through her research on the possibility of cultivating marine ecosystems in human tears. This involves playing with the prompts, lighting, visuals and time to first create an ambience in which participants feel safe enough to allow themselves to cry. Each member of the audience is provided with a "tears' lab set". Shall they cry, they can collect their tears. The second part of the performance is choreographed demonstration of how to harvest tears using the Tears Tools and turn them into the mini-oceans. Participants have a choice to take their mini-oceans with them or donate them to How to Make an Ocean collection of tears, which then become a permanent part of this artwork.
- mit Kasia Molga, Künstlerin, Umweltschützerin, Geschichtenerzählerin
Hinweis: dieser Workshop wird in Form einer geführten Gruppenerfahrung durchgeführt und zielt auf das Hervorrufen von Emotionen ab.
Workshop-Angebote vor Ort
Ausgebucht
Workshop 2
Vom Wollen zum Können. Vom Wissen zum Handeln. Erste Schritte auf dem Weg zu einem Nachhaltigkeitsmanagement
14:45 bis ca. 17:00 Uhr
Kultur ist seit jeher Initiatorin für Veränderungen. Doch wie in allen anderen Industrien wird auch hier zu viel klimaschädliches CO2 produziert und planetare Grenzen ausgereizt. Auch der kulturelle Sektor sollte (und tut das in Teilen bereits) ein neues Verantwortungsverständnis entwickeln: Wo sind unsere stärksten negativen Auswirkungen auf Umwelt- und Sozialaspekte? Wie können wir diese reduzieren und bestenfalls sogar einen positiven Impact schaffen? Der Workshop führt von Handlungswissen und Methoden zur eigenen Umsetzung. Gemeinsam erarbeiten wir eine Roadmap für Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement in Ihrem individuellen Umfeld.
- mit Tabea Leukhardt, Expertin für nachhaltiges Wirtschaften in Unternehmen und Organisationen, Leiterin des Instituts für Zukunftskultur und Rebecca Heinzelmann, Nachhaltigkeits-, Transformations- & Kulturmanagerin am Institut für Zukunftskultur
Ausgebucht
Workshop 3
Klimakiller im Kulturbereich? Daten erheben, Emissionen verstehen, Fortschritte machen.
14:45 bis ca. 17:00 Uhr
Sie wollen die Co2-Emissionen und klimawirksamen Aktivitäten Ihrer Kultureinrichtung erfassen, aber bei Stichworten wie ISO 14064, EMAS und Öko-Profit fehlt Ihnen der Durchblick? Wir bieten Orientierung im Dschungel aus Datenerhebung, Emissionsquellen und Zertifizierungen und wollen gemeinsam mit Ihnen über praktische Erfahrungen sowie Möglichkeiten und Grenzen dieser Bilanzierungen und Berichte sprechen.
- mit Marje Brütt, LVR-Fachbereich Regionale Kulturarbeit / Museumsberatung, Transformationsmanagerin, und Claudia Gottfried, Leiterin LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford
Ausgebucht
Workshop 4
Veranstaltung. Nachhaltig. Gestalten.
14:45 bis ca. 17:00 Uhr
Es gibt zahlreiche Aspekte, um eine Veranstaltung nachhaltig zu gestalten. In Kleingruppen erarbeiten wir gemeinsam konkrete und individuelle Möglichkeiten. Außerdem beschäftigen wir uns damit wie Abläufe in Ihrer Einrichtung auch langfristig nachhaltig gestaltet werden können und zeigen Ihnen einfache Wege Ihre Besucher*innen auf Nachhaltigkeitsthemen aufmerksam zu machen.
- mit Claudia Aust, Bildungsreferentin und Projektkoordinatorin im NaturGut Ophoven e.V. und Dr. Carolin Stangier, Sportwissenschaftlerin und Mitarbeiterin im NaturGut Ophoven e.V.