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Pressemeldung

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Auf den Spuren der Hexenprozesse

Seminar der Universität Duisburg-Essen lernt in Euskirchen-Flamersheim die Erinnerungsorte der Hexenverfolgung kennen

Köln./Euskirchen. 20. Januar 2017. Ein Seminar von Studierenden der Geschichte an der Universität Duisburg-Essen unter der Leitung von Dr. Erika Münster-Schröer und Prof. Dr. Ralf-Peter Fuchs hat heute die Erinnerungsorte zu den Hexenprozessen in Euskirchen-Flamersheim besucht. Geführt von Dr. Claudia Kauertz, Leiterin des Sachgebiets Archivberatung im LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ), und Dr. Gabriele Rünger, Leiterin des Stadtarchivs Euskirchen, erlebte die Gruppe die Originalschauplätze der Flamersheimer Hexenverfolgungen.

In Flamersheim, dem Hauptort der ehemaligen Herrschaft Tomburg, fanden auf dem Höhepunkt der europäischen Hexenverfolgungen in den Jahren 1629/30 Hexenprozesse gegen mindestens fünf Frauen statt. Vier von ihnen wurden nachweislich auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Die einzige noch vorhandene Quelle zu diesen Prozessen ist das als Fragment erhaltene sogenannte Flamersheimer Hexenprotokoll, das während der Hexenprozesse im Flamersheimer Gerichtsgebäude (Dinghaus) entstanden ist. Erstmals im 19. Jahrhundert entdeckt, galt es etwa hundert Jahre lang als verschollen. Im Jahr 2014 hat Dr. Claudia Kauertz das Manuskript in der Universitätsbibliothek der Cornell University (USA) wieder entdeckt – ein Fund der regional wie überregional beachtet wurde.

Mit dem frühneuzeitlichen Dinghaus, dem Urteilstein am Markt und der Burg Flamersheim sind heute in Flamersheim noch drei Denkmale erhalten, die als Erinnerungsorte an die Zeit der Hexenverfolgungen dienen können. Die bislang kaum bekannte Geschichte dieser Denkmale, deren Gestalt und Standort sich seit dem 17. Jahrhundert zum Teil erheblich verändert hat, wurde inzwischen von Dr. Claudia Kauertz und Dr. Gabriele Rünger erforscht und aufgearbeitet. Die beiden Archivarinnen und Historikerinnen haben die Gruppe auf ihrem Rundgang durch Flamersheim begleitet.

Die Studierenden hatten sich zuvor in einem Seminar mit Hexenprotokollen als den wohl wichtigsten Quellen zur Geschichte der Hexenprozesse befasst und dabei auch das Flamersheimer Hexenprotokoll kennen gelernt. Anlässlich der heutigen Exkursion wurde die Geschichte der Originalschauplätze der Flamersheimer Verfolgungen erstmals einem größeren Interessentenkreis vorgestellt.

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Ihr Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Telefon 02 21 / 8 09 77 11

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