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Pressemeldung

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LVR-Max-Ernst-Schule feiert 100-jähriges Bestehen

Förderschule des LVR feiert Jubiläum / Schule und Internat mit dem Schwerpunkt Hören und Kommunikation besteht seit 100 Jahren

Euskirchen, 17. September 2014. Seit 100 Jahren macht sich die LVR-Max-Ernst-Schule nun für Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderungen stark. Bei der offiziellen Jubiläumsfeier der Förderschule des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) standen deshalb auch die Schülerinnen und Schüler im Vordergrund: Die Schulband „deaftig" und eine Videoprojektion in Gebärdensprache zum Lied „Applaus, Applaus" von den Sportfreunden Stiller bewiesen, dass man Musik nicht nur hören, sondern auch sehen kann. Zudem nahmen die Schülerinnen und Schüler die Gäste innerhalb einer Modenschau und einer Tanzaufführung mit auf eine kleine Zeitreise. Bei der offiziellen Feier gratulierten neben Peter Anders, LVR-Fachbereichsleiter Schulen, auch Johannes Winckler, Erster Beigeordneter der Stadt Euskirchen, Manfred Höhne von der Bezirksregierung Köln sowie Marion Arelt, Vorsitzende des Fördervereins der Schule.

Gruppe von Menschen vor der Kamera
Schulleiterin Maria Niefindt (3.v.l.) empfing die Ehrengäste zur 100-Jahr-Feier der LVR-Max-Ernst-Schule: Johannes Winckler (Erster Beigeordneter der Stadt Euskirchen), Günter Rosenke (Landrat für den Kreis Euskirchen), Manfred Höhne (Bezirksregierung Köln), Marion Arelt (Vorsitzende des Fördervereins der LVR-Max-Ernst-Schule) sowie Peter Anders (LVR-Fachbereichsleiter Schulen). (Foto: Sturmberg/LVR)

„Dass Kinder mit einer Hörbehinderung überhaupt eine Schule besuchen konnten, war vor 100 Jahren noch etwas ganz Besonderes", erklärte Anders in seiner Rede, „Menschen mit Hörbehinderung hatten zu dieser Zeit mit schweren Vorurteilen zu kämpfen: Sie wurden für bildungsunfähig und dumm gehalten. Es war ein langer Weg bis Menschen mit Einschränkungen der Hörfähigkeit von der Gesellschaft akzeptiert wurden und ein selbstständiges Leben führen konnte. Hierzu hat auch die LVR-Max-Ernst-Schule, als Vorreiterin ihrer Zeit, beigetragen."

Zwei Jungen, die artistisches Kunststück vorführen
Mit dem „Zirkus Maximus" gestalteten die Schülerinnen und Schüler der LVR-Max-Ernst-Schule das Rahmenprogramm der feierlichen Veranstaltung. (Foto: Sturmberg/LVR)

Am 12. Juni 1914 begann der Schulbetrieb für 120 Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung. Nur acht Wochen später brach der Erste Weltkrieg aus und die Schule wurde als Militärlazarett genutzt. Es folgten Fremdnutzungen unter anderem als Krankenhaus und Finanzamt. Erst 1946 erhielt die Schule alle Räume zurück. Trotz der erschwerten Bedingungen entwickelte sich die LVR-Max-Ernst-Schule neben Hamburg und Heidelberg zu einer der führenden Ausbildungsschulen für „Taubstummenlehrer" im deutschsprachigen Raum.

Gruppe von Kindern, verkleidet, auf einer Bühne
Die Schülerinnen und Schüler der LVR-Max-Ernst-Schule begaben sich im Rahmenprogramm auch auf eine Zeitreise: Tanzen wie vor 100 Jahren. (Foto: Sturmberg/LVR)

2008 wurde aus der ehemaligen Provinzial-Taubstummenanstalt Euskirchen, die sich später in Rheinische Förderschule umtaufte, die LVR-Max-Ernst-Schule. Die Wahl fiel aus zwei Gründen auf den bekannten Surrealisten und Dadaisten: Zum einen weil sowohl sein Vater als auch seine Schwester Emmi als Taubstummenlehrer arbeiteten. Emmi Ernst unterrichtete bis 1956 in der Euskirchener Gehörlosenschule, nachdem die Brühler Schule aufgelöst wurde und in der Euskirchener Schule aufging. Somit kam Max Ernst bereits früh mit hörgeschädigten Menschen in Kontakt. In seinem berühmten Bild „Rendezvous des amis" hat Ernst auch Gebärden dargestellt. Zum anderen fiel die Wahl des Schulnamens auch auf den Künstler, weil bildende Kunst, Theater und Musik wichtige Bestandteile der schulischen Aktivitäten sind.

Zurzeit besuchen in Euskirchen 109 Kinder und Jugendliche den Unterricht, 51 von ihnen wohnen im Internat. Die Schülerinnen und Schüler sind gehörlos, schwerhörig oder zentral sprachgeschädigt. Alle von ihnen haben darüber hinaus weitere Behinderungen bis hin zur Schwerstmehrfachbehinderung.

Bilder zum Download

  1. Gruppe von Menschen, die vor der Kamera posieren.

    Empfang zur 100-Jahr Feier Max-Ernst-Schule

    Download Bild (JPG, 2,7 MB)
  2. Zwei Jungen, die Kunststück vormachen.
  3. Gruppe von verkleideten Kindern auf der Bühne

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