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Pressemeldung

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Weimar im Westen: Republik der Gegensätze

Wanderausstellung macht Station im LVR-Landeshaus in Köln

Köln. 2. April 2019. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Während der Weimarer Republik genossen erstmals alle Deutschen demokratische Rechte und Freiheiten. Gleichzeitig wurden in dieser Zeit die Zerbrechlichkeit und Gefahren der Demokratie spürbar. Kurz gesagt war die Weimarer Republik eine Republik der Gegensätze: Politische Aufbrüche und soziale Fortschritte gingen mit sozialen Konflikten und extremer Gewalt einher. Die Ausstellung „Weimar im Westen: Republik der Gegensätze“ spürt diesen Widersprüchen im Rheinland und in Westfalen-Lippe nach. Bis 15. Mai 2019 ist sie im Landeshaus des Landschaftsverbands Rheinland in Köln-Deutz zu sehen.

Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der LVR-Landschaftsversammlung über die historische Schau: „Die Bilder und Filme zeigen unterschiedliche Aufbrüche, die den Westen erfassten. Eine tragende Rolle spielten die Großstädte. Das Verkehrsnetz verdichtete sich, neue Formen urbanen Wohnens prägten sich aus, neue Ansätze in Bildung, Pflege und Sozialem und der Informationstechnik wurden auf den großen Ausstellungen wie der Kölner PRESSA oder der Düsseldorfer Gesolei – der Großen Ausstellung Düsseldorf für Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) 1926 – präsentiert.“

In vier begehbaren Kuben wird ein vielfältiges multimediales Angebot präsentiert. Im Mittelpunkt stehen bislang unbekannte Fotos und Filme, die erstmals einen umfassenden Blick auf die Zeit von 1918 bis 1933 im Westen eröffnen. Ergänzt wird diese regionale Perspektive durch Darstellungen der allgemeinen Entwicklungen Deutschlands in der Weimarer Republik und ihre Bezüge zum Rheinland und zu Westfalen-Lippe. Die Ausstellung ist eine Kooperation der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) und Teil des NRW-Verbundes „100 jahre bauhaus im westen“, ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft sowie des LVR und LWL. Schirmherrin ist Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Zeit der ersten deutschen Demokratie wurde im Westen nicht nur wegen der konfliktreichen Besatzungspolitik im Rheinland und im Ruhrgebiet als eine ganz eigene Geschichte der jungen Republik erfahrbar. Zudem war diese Region auch ein Laboratorium für zahlreiche gesellschaftliche, kulturelle und technische Experimente und Innovationen, etwa im Bereich des sozialen Wohnungsbaus, im Verkehrswesen und der Entwicklung neuer Medien wie dem Radio. Darüber hinaus entwickelte der Westen einen politischen Eigensinn. Hier kam die „Weimarer Koalition“ aus Sozialdemokratie, Zentrum und der Deutschen Demokratischen Partei lange Zeit zu sehr viel höheren Wahlergebnissen als im übrigen Reich. Letztlich gewannen jedoch nationalistisch-völkische Gruppen nach und nach mehr Menschen, die ihnen folgten. Anfang 1933 vereinnahmten die Nationalsozialisten schließlich die Landtagswahl in Lippe propagandistisch für sich, was rückblickend den Anfang vom Ende der jungen Republik markiert.

Köln ist nach Düsseldorf und Lüdenscheid die dritte Station der Wanderausstellung auf dem Weg durch Westfalen und das Rheinland. Ab Mitte Mai bis Ende 2019 wird sie an fünf weiteren Orten zu sehen sein. Den Besucherinnen und Besuchern steht ein umfangreiches Begleitprogramm mit Online-Angeboten, Filmen und Veranstaltungen, Materialien für Schulen, Studierende und historisch Interessierte zur Verfügung. Erarbeitet wurden Ausstellung und Begleitprogramm vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte und LWL-Medienzentrum für Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Verein Weimarer Republik und Musealis.

Die Ausstellung ist Teil des Bauhaus-Jubiläums in NRW „100 jahre bauhaus im westen“ – ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Sie ist werktags von 7 bis 19 Uhr im Landeshaus des LVR, Kennedy-Ufer 2 in Köln-Deutz zu sehen.

Weitere Informationen und die Wanderstationen: www.weimar-im-westen.de

Pressebilder: www.weimar-im-westen.de/weimar-im-westen/informieren/material-2/pressefotos/

Zum Instagram-Account https://www.instagram.com/weimarimwesten/

Pressekontakt:
Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel: 0221 – 809 – 77 11

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  1. Moderner Bau vor einem einsturzgefährdeten Fachwerkhaus in Bochum 1928 Die Weimar Republik war im Westen in vielerlei Hinsicht eine Republik der Gegensätze. Foto LWL-Medienzentrum für WestfalenErnst Krahn

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  1. Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland (re). eröffnete mit Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Landschaftliche Kulturpflege (Mitte) die Ausstellung "Weimar im Westen. Republik der Gegensätze", Die Ausstellung entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Georg Mölich (2.v.l.), LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte und Prof. Dr. Malte Thießen vom LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte (li). Sie ist Teil des Bauhaus-Jubiläums "100 jahre bauhaus im westen", welches Prof. Dr. Thomas Schleper betreut (2.v.r.). Foto: Uwe Weiser

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