Pressemeldung

Rheinland. Köln. 31. Januar 2019. Viele Vorurteile ranken sich um die Therapien in psychiatrischen Krankenhäusern: Psychopharmaka haben einen schlechten Ruf. Zu Recht? Viele Menschen in Lebenskrisen erhoffen sich von Psychotherapien Hilfe. Persönliche Meinung oder wissenschaftlich belegt? Auf Einladung des Klinikverbundes des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und des LVR-Instituts für Versorgungsforschung (Köln) beschäftigen sich heute und morgen mehr als 200 Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland im Kölner Mediapark mit allen gängigen Therapien der psychiatrischen Behandlung. Umstrittene Ansätze sind im zweitägigen Programm genauso enthalten wie aktuelle Bestandsaufnahmen. Mithilfe eines ausgewählten Kreises von Fachleuten wird auch in die Zukunft der Therapien geblickt.

Das LVR-Symposium 2019 „Psychiatrie als therapeutische Disziplin“ gibt auch der ethischen bzw. gesellschaftspolitischen Seite von wissenschaftlichen Themen Raum: Wieviel Pharmakotherapie braucht ein psychisch erkrankter Mensch? Werden die Fortschritte in der Genetik dazu führen, dass wir früher wissen, wer im Laufe seines Lebens psychisch erkrankt und wer nicht? Und wie gehen wir damit um? Der LVR-Klinikverbund steht für einen patientinnen– und patientenorientierten Ansatz: Die Perspektive von Betroffenen und Angehörigen wird bewusst in die Diskussion einbezogen.

Martina Wenzel-Jankowski steht an der Spitze der neun psychiatrischen Kliniken des LVR im Rheinland. Die LVR-Dezernentin Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen ist gleichzeitig Gastgeberin der wissenschaftlichen Veranstaltung: „Als großer öffentlich-rechtlicher Krankenhausträger stehen wir zu unserer Verantwortung, sehr gute Rahmenbedingungen für die Versorgung von psychisch erkrankten Menschen zu schaffen. Dazu gehören selbstverständlich die bestmöglichen Therapien und deren Weiterentwicklung. Die Frage der Evidenz bzw. Wirksamkeit spielt dabei eine große Rolle, aber auch das Ineinandergreifen unterschiedlicher Disziplinen, die Abstimmung auf bestimmte Krankheitsbilder oder Altersgruppen. Es geht uns um einen ganzheitlichen Ansatz. Aber immer mit Blick und Augenmaß für die Bewältigung der Hauptaufgabe, der qualitativ hochwertigen psychiatrischen Versorgung psychisch erkrankter Menschen im Rheinland.“

Das zweitägige Symposium wird vom Klinikverbund des Landschaftsverbandes Rheinland und vom LVR-Institut für Versorgungsforschung mit Sitz in Köln veranstaltet. Es bietet mit zahlreichen Vorträgen und Workshops auch konkrete Lösungsansätze und Verbesserungsmöglichkeiten bei den Therapien für Altersgruppen und Diagnosen. Das Programm beinhaltet Referate zu Grundsatzfragen, den Themenbereich biologische Therapien (1. Tag 31. Januar 2019, Pharmakotherapie, Neuromodulation) und den Themenbereich Psychotherapien und therapeutische Innovationen (2. Tag 1. Februar 2019, Psychosomatische Medizin, neurobiologische Aspekte der Psychotherapie, funktionelle Bildgebung und Psychotherapie, Genetik in der Diagnostik, Suizidprävention). Von der Depression über Borderline-Erkrankung und Schizophrenie bis zu Angst- oder Essstörung werden alle gängigen Krankheitsbilder im Hinblick auf den aktuellen Stand möglicher Therapien behandelt und dargestellt.

Erstmals können sie die Veranstaltung unter #wirkennenpsychiatrie in Tickerform auf Twitter an beiden Tagen verfolgen.
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