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Pressemeldung

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Ein sicherer Ort für traumatisierte Kinder

Traumapädagogische Intensivgruppe Hürtgenwald erhält Zertifikat vom Fachverband Traumapädagogik / LVR geht neue Wege in der Kinder- und Jugendhilfe

Mechernich/Euskirchen. 5. September 2018. Heute hat der Fachverband Traumapädagogik die traumapädagogische Intensivgruppe Hürtgenwald der Jugendhilfe Euskirchen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) ausgezeichnet. Damit hat die Intensivgruppe Hürtgenwald als eine der ersten deutschlandweit das neu entwickelte Zertifizierungsverfahren zur anerkannten traumapädagogischen Fachgruppe erfolgreich durchlaufen. Das Zertifizierungsverfahren prüft anhand von Qualitätsstandards, ob die Einrichtung für betroffene Kinder ein sicherer und angstfreier Ort ist, an dem sie neue Stabilität für ihr Leben gewinnen können.

„Die traumapädagogische Intensivgruppe Hürtgenwald hat im Zertifizierungsverfahren nicht nur gezeigt, dass sie die notwenigen Standards erfüllt, sondern auch mit Begeisterung lebt und weiterentwickelt“, sagte LVR-Jugenddezernent Lorenz Bahr bei der Zertifizierungsfeier. Die LVR-Jugendhilfe Euskirchen hat mit ihrer traumapädagogischen Intensivgruppe Hürtgenwald im Rahmen des zweijährigen Pilotprojekts das neu entwickelte Zertifizierungsverfahren im Austausch mit dem Fachverband Traumapädagogik erprobt. Bahr findet es wichtig, dass der LVR mit innovativen und mutigen Konzepten Vorbild für andere ist: „Gerade dies ist doch auch eine Aufgabe der öffentlichen Jugendhilfe: Neue Wege gehen und freien Trägern mit den Erfahrungen weiterhelfen, die wir gemacht haben.“

Wenn Kinder traumatisierende Erlebnisse wie Gewalt, Vernachlässigung oder Verwahrlosung erfahren, beeinflusst dies ihr Verhalten und ihre Entwicklung erheblich. Die Traumapädagogik leitet aus diesem Zusammenhang Verständnis und Wertschätzung für das Verhalten der Kinder ab. Problematische Verhaltensmuster sind eine Überlebensstrategie der Kinder und damit eine normale Reaktion auf das Erlebte. Ziel des pädagogischen Ansatzes ist, die Kinder emotional zu stabilisieren und ihnen zu ermöglichen, Vertrauen und verlässliche Beziehungen aufzubauen.

Das vom Fachverband Traumapädagogik neu entwickelte Zertifizierungsverfahren soll in dem jungen Feld der Traumapädagogik Qualitätsstandards setzen und den Begriff der Traumapädagogik vor Missbrauch schützen. Die LVR-Jugendhilfe Euskirchen ist aktives Mitglied des Fachverbandes Traumapädagogik. Ihre traumapädagogische Intensivgruppe Hürtgenwald mit sieben Betreuungsplätzen gibt es seit 2011. Aktuell leben sieben acht- bis dreizehnjährige Kinder in der Gruppe. Auch die anderen traumapädagogischen Intensivgruppen der LVR-Jugendhilfe Euskirchen richten ihre Arbeit an den Standards des Fachverbandes Traumapädagogik aus. Insgesamt haben alle Gruppen der Einrichtung im Laufe der Auseinandersetzung mit dem Thema einen traumasensiblen Blick entwickelt und lassen diesen in die individuelle Hilfeverlaufsplanung für die Kinder und Jugendlichen einfließen.

Ansprechpartnerin für redaktionelle Fragen:
Sara von Knobelsdorff
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel 0221 809-7764
Mail sara.vonknobelsdorff@lvr.de

Bilder zum Download:

  1. Zwei Männer, drei Frauen und zwei Kinder.

    Thomas Wahle, Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes Traumapädagogik (1. v. l.) überreicht das Zertifikat an Celine und Peter (vorne), Kinder der Gruppe, Henriette Münch und Thomas Klütsch, LVR-Jugendhilfe Euskirchen sowie Andrea Hasseler, Teamleiterin der Gruppe Hürtgenwald und Sarah Eichhorst, Bereichsleiterin der Gruppe Hürtgenwald (v. l. n. r.). Foto: Ludolf Dahmen/LVR

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  2. Ein Mann und zwei Kinder.

    Thomas Wahle, Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes Traumapädagogik mit Celine und Peter, die in der Gruppe Hürtgenwald leben. Foto: Ludolf Dahmen/LVR

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