Pressemeldung
Auf der Reise durch die DNA des Niederrheins
LVR-Niederrheinmuseum Wesel präsentiert sich als neues Kulturhighlight der Region / Eröffnung im Beisein von Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Köln. / Wesel. 18. Juli 2025. „Der Niederrhein macht einem nix vor.“ Dieser Satz stammt von einem, der den Niederrhein so gut kannte, dass er damit auftrat: Hanns Dieter Hüsch (1925 – 2005). Auch um ihn, aber längst nicht nur um ihn geht es, wenn das LVR-Niederrheinmuseum Wesel nach der Neukonzeptionierung seine Türen wieder öffnet, um die faszinierende Geschichte und lebendige Kultur des Niederrheins auf eine ganz neue Art zu präsentieren: Als modernes, grenzüberschreitendes Regionalmuseum verbindet es auf 1.800 Quadratmetern die reiche Vergangenheit der Region mit ihrer heutigen Vielfalt und macht Geschichte erlebbar, sinnlich und spannend – für Familien, Kulturinteressierte und alle, die die besondere Landschaft des Niederrheins kennenlernen möchten.
Der Einladung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) zur Eröffnung des neukonzipierten Museums waren zahlreiche Gäste aus Kultur, Politik, Verwaltung und Wirtschaft gefolgt, allen voran Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie und alle Gäste wurden von Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, begrüßt: „Als Träger und Förderer trägt der LVR dazu bei, die Museen bei ihrer Weiterentwicklung zu begleiten, ihre Sammlungen zu pflegen und innovative Konzepte umzusetzen. Dabei ist es uns ein Anliegen, Museen als lebendige Orte der Bildung, Begegnung und Kultur zu stärken, um die kulturelle Vielfalt in unserer Region zu bewahren und zugänglich zu machen“, so Henk-Hollstein. „Bereits 2013 beim Beschluss zur Übernahme des Weseler Teils des Preußen-Museums Nordrhein-Westfalen in die Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland stand daher fest: Es sollte ein Museum entstehen, das die Geschichte des niederrheinischen Raumes mit all seinen kunst-, architektur-, kultur- und landesgeschichtlichen Facetten in seiner europäischen Dimension in den Blick nimmt.“
Kulturministerin Ina Brandes: „Mit dem neuen LVR-Niederrheinmuseum gewinnt Wesel ein kulturelles Zentrum, das die eigene, regionale Geschichte lebendig werden lässt und den Bogen zur Gegenwart schlägt. Die neue Ausstellung greift so viele Facetten des alltäglichen Lebens auf, dass sich auch mehrere Besuche lohnen.“
LVR-Kulturdezernentin Dr. Corinna Franz ordnete die Bedeutung des LVR-Niederrheinmuseums ein: „Kultur und Museen sind mehr als nur Orte der Wissensvermittlung – sie sind lebendige Räume des Austauschs, der Inspiration und des Wohlfühlens. Sie verbinden uns mit unserer Geschichte, fördern unser Verständnis füreinander und schaffen einen Platz, den man gerne wieder besucht. Mit der Wiedereröffnung des Museums wollen wir genau einen solchen Akzent setzen“.
Vor der Eröffnung stand der Prozess der Entwicklung, in der immer deutlicher wurde, mit welcher Idee und welchen Besonderheiten sich das Museum darstellen möchte. Museumsleiterin Corinna Endlich fasste das monatelange kreative Arbeiten des Museumsteams für die neue Präsentation zusammen: „Damit die Neukonzeption für viele Menschen in der Region identitätsstiftend ist, war uns ein abwechslungsreiches Drehbuch für die Inszenierung besonders wichtig.“
Und so versteht sich das Museum als Haus, das die historischen Dimensionen von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst und Kultur miteinander verknüpft. Es zeigt, wie das Leben am Wasser, die Entwicklung der Schifffahrt, die Hansezeit, Napoleon, Preußen und die Industrialisierung das Gesicht des Niederrheins geprägt haben. Dabei steht der Mensch stets im Mittelpunkt: Innovationen, Traditionen, Sprache, Bräuche und persönliche Biografien erzählen die vielfältigen Geschichten einer Region, die durch ihre Lage an einem grenzüberschreitenden Strom zu einem bedeutenden kulturellen und wirtschaftlichen Raum wurde.
Das Leitmotiv „Leben mit dem Wasser“ durchzieht das Museum und bietet eine einzigartige Perspektive auf die Region. Es ist kein klassisches Museum, das Objekte in einem chronologischen Rundgang präsentiert, sondern ein lebendiger Erlebnisort, der verschiedene Blickwinkel auf die Geschichte und Gegenwart des Niederrheins eröffnet. Besucher*innen können in interaktiven Stationen eintauchen, die Traditionen, Innovationen und das Alltagsleben der Menschen greifbar machen.
Mit der Neukonzeption ist es dem Museumsteam gemeinsam mit dem kreativen Gestalterbüro COORDINATION design aus Berlin gelungen, ein hohes Maß an inklusiver Teilhabe umzusetzen: Texte in einfacher Sprache, barrierefreie Anordnung von Objekten und Informationstafeln oder leicht zugängliche Medienstationen sind nur einige Beispiele. Mit Blick auf die niederländischen Gäste sind Texte und Medien zweisprachig auf Deutsch und Niederländisch abgebildet.
Ein besonderes Highlight ist die enge Zusammenarbeit mit dem GeoParks Ruhrgebiet e. V., die die geologische Vielfalt des Niederrheins in einer eigenen Erlebniseinheit ins Museum integriert hat. Hier wird die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt vergangener Zeiten, die Klimageschichte und die Entstehung der Landschaft spannend inszeniert – ein Naturkunde-Erlebnis, das den Blick auf die Region noch vertieft.
Das LVR-Niederrheinmuseum Wesel ist mehr als nur ein Ort der Geschichte: Die Neukonzeption bietet so einige Überraschungen und Besonderheiten wie zum Beispiel eine begehbare St.-Martin-Laterne, die Konzertbühne mit Ausschnitten aus Parookaville, Haldernpop oder EselRock sowie die Sprachwand, an der 52 regionale Dialekte angehört werden können.
Das Haus ist ein lebendiger Kulturort, der Bildung, Unterhaltung und Erlebnis miteinander verbindet. Mit seinem innovativen Konzept lädt es alle ein, die Region neu zu entdecken, ihre Identität zu erleben und die spannende Geschichte des Niederrheins aktiv zu erkunden.
Auf einen Blick
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt. Der Besuch der Geopark-Ausstellung ist kostenfrei.
Adresse: An der Zitadelle 14 - 20, 46483 Wesel, Tel.: +49 (0) 281 33996-0
Barrierefreiheit
Das Museum ist vom Parkplatz und von der Straße aus ebenerdig zu erreichen. Alle Ebenen der Ausstellung und die Cafeteria, die Getränke anbietet, sind mit Aufzügen verbunden. Ein WC für Menschen mit Behinderung ist vorhanden. Assistenzhunde sind im Museum erlaubt. Für Besuchende mit Höreinschränkungen können nach frühzeitiger Anmeldung Führungen durch einen Gebärdensprachendolmetscher begleitet werden.
Ausblick
Sonderausstellung „Leinen los“ ab dem 19. August 2025.
Weitere Informationen
Bilder zum Download:
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Eröffneten die Ausstellung (v.l.): Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Corinna Endlich, Museumsleiterin LVR-Niederrheinmuseum Wesel, und LVR-Kulturdezernentin Dr. Corinna Franz.
Foto: Kannenbrock/LVR.
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Plakat einer Rheinfahrt vom Niederrhein bis nach Düsseldorf.
Foto: LVR-Niederrheinmuseum Wesel
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Eine alte Waschmaschine der Marke Miele.
Foto: LVR-Niederrheinmuseum Wesel
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An der Dialekthörwand können Besucher*innen erfahren, wie der Niederrhein spricht.
Foto: LVR-Niederrheinmuseum Wesel
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