Pressemeldung
Manfluencer und toxische Männlichkeitsbilder: Herausforderungen für die Jungen*arbeit in NRW
19. Konferenz der Jungen*arbeit in Nordrhein-Westfalen beim LVR-Landesjugendamt Rheinland / Rund 90 Fachkräfte der Jugendarbeit diskutieren Hintergründe für die Attraktivität maskulinistischer Strömungen / Einladung zu Impulsvortrag: Vorstellung von zentralen Akteuren maskulinistischer und misogyner männlicher Influencer
Köln. 4. Juni 2025. Warum faszinieren maskulinistische Influencer so viele Jungen*? Diese Frage beschäftigt Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe immer wieder, denn Plattformen wie YouTube, TikTok oder Instagram sind voll von sogenannten Manfluencern, die Leitfaden-Lösungen für Probleme und meist einengende bis gewaltvolle Männlichkeitsbilder vermitteln sowie misogyne und antifeministische Aussagen verbreiten. Ein prägnantes Beispiel ist die Inszenierung von „Stärke“ und „Erfolg“ und „Dominanz“ über Frauen durch Influencer wie Andrew Tate, der Jungen* vermeintliche Lösungen für ihre Probleme und Verunsicherungserfahrungen bietet.
In Kooperation mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, dem Paritätischen Jugendwerk NRW und der LAG Jungenarbeit NRW hat das LVR-Landesjugendamt Rheinland zur 19. Konferenz der Jungen*arbeit in Nordrhein-Westfalen unter dem Motto „Praxis der Jungen*arbeit – Attraktive Orte für Jungen*“ eingeladen. Rund 90 Fachkräfte aus der Jungen*arbeit – unter anderem aus Jugendzentren, Jugendämtern und der Schulsozialarbeit – tauschen sich am Mittwoch (11. Juni 2025) in Workshops und Vorträgen beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Köln zum Phänomen der Manfluencer aus.
Viele Inhalte maskulinistischer Influencer sprechen gezielt Unsicherheiten von Jungen* an, bieten einfache Antworten auf komplexe Fragen und stellen eine Gemeinschaft in Aussicht, die von vermeintlicher Stärke, Dominanz, Kontrolle sowie Abwesenheit und Abwertung von Frauen und anderen Geschlechtern geprägt ist. Gerade Jungen*, die sich nach Orientierung und Anerkennung sehnen, finden hier eine attraktive Ideologie.
Doch wie können Fachkräfte diese Mechanismen durchschauen und Alternativen schaffen, die wirklich unterstützen, empowern und eine Vielfalt von gleichstellungsorientierten Männlichkeiten fördern? Gemeinsam setzen sich die Teilnehmer*innen der Konferenz mit aktuellen Herausforderungen auseinander, diskutieren Hintergründe für die Attraktivität maskulinistischer Strömungen und entwickeln konkrete Strategien für Angebote, die Jungen* in ihrer Vielfalt gerecht werden. Ziel ist es, Orte zu gestalten, die Orientierung, Unterstützung und Inspiration bieten und Jungen* darin bestärken, reflektiert und selbstbestimmt ihren eigenen Weg zu gehen.
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