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05. April 2017 | Kliniken+HPH
LVR-Klinikverbund: Konflikte und Gewalt auf psychiatrischen Stationen reduzieren - wie geht das?
Erster LVR-Fachtag „Gute psychiatrische Pflege“ gibt Impulse für Entlastung von Patientinnen und Patienten wie auch Mitarbeitenden / Konfliktärmere Behandlung angestrebt und möglich

Langenfeld/Rheinland. Konflikte wie Aggressionen, Selbstverletzung, Suizidversuche und Suizide, Entweichungen und daraus resultierende Eindämmungsmaßnahmen wie Zwangsmedikation, Isolierung, Fixierung, 1:1-Betreuung sind für Patientinnen und Patienten in psychiatrischen Kliniken und auch für die Mitarbeitenden belastend. Aus diesem Grund setzte der Klinikverbund des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) das Thema als Schwerpunkt seines ersten Fachtages „Gute psychiatrische Pflege“ Ende März 2017 in der LVR-Klinik Langenfeld. Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller zehn LVR-Kliniken sowie der LVR-Akademie für seelische Gesundheit beschäftigten sich im Festsaal der LVR-Klinik mit der Qualität der psychiatrischen Pflege. Dabei stand die Frage „Wie kann Gewalt und Konflikte in der Psychiatrie reduziert werden“ bei der Premiere im Vordergrund.

Martina Wenzel-Jankowski, die verantwortliche LVR-Dezernentin des Klinikverbundes: „Die gute Nachricht ist: Es ist möglich, dass Mitarbeitende in der Lage versetzt werden, die Krisenherde, Konflikte und Eindämmungen positiv zu beeinflussen. Dies kann durch die Reduktion von konfliktauslösenden Einflüssen geschehen. Damit kann die Verbindung zwischen Krisenherd und Konflikt unterbrochen werden. Auch können sich Mitarbeitende gegen einschränkende Maßnahmen entscheiden. Damit kann ein sicheres Stationsmilieu erzeugt werden und das ist ganz in unserem Sinn.“

Den thematischen Impuls für das neue Format des Fachtages hatte im vergangenen Jahr eine LVR-Pflege-Fachkonferenz im LVR-Klinikum Essen gegeben. Dort suchten die Expertinnen und Experten aus den psychiatrischen Kliniken des LVR nach Inhalten und Anregungen im Hinblick auf die Frage: „Was ist gute psychiatrische Pflege?“ und wie kann die psychiatrisch pflegerische Arbeit im LVR-Klinikverbund zukunftsorientiert weiterentwickelt werden. Die Ergebnisse dieser ersten Fachkonferenz führten zu den inhaltlichen Schwerpunkten des neu initiierten LVR-Fachtages.

Auf dem LVR-Fachtag wurde besonders das „Safewards-Modell“ (Safe wards sind im Englischen sichere Stationen) vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmenden stellten erste Erfahrungen bei der Implementierung im In- und Ausland vor und tauschten sich über diese Ansätze aus.

Das Safewards-Modell beschäftigt sich mit dem Auftreten von Konflikten und Ursprungsfaktoren. Sie gelten als potenzielle Krisenherde für das Entstehen von Aggression und Gewalt in der psychiatrischen Arbeit. Darüber hinaus beschreibt das Modell wirksame Einflussmöglichkeiten und spezifische Interventionen für Pflegende und das gesamte Behandlungsteam, mit denen die Entstehung und Häufigkeit von Konflikten reduziert werden können.

So zum Beispiel:

  • die Klärung gegenseitiger Erwartungen
  • eine positive, verständnisvolle und unterstützende Kommunikation
  • Methoden zur Beruhigung als Alternative zur Medikamenteneinnahme

Diese Interventionen erfolgen mit dem Ziel, im Rahmen der Behandlung für ein unterstützendes und reizarmes Umfeld zu sorgen. Dies soll für eine schnellere Genesung förderlich sein. In diesem Zusammenhang ist das Modell für den Einsatz in allen psychiatrischen Fachbereichen von großem Interesse.

Ansprechpartnerinnen für redaktionelle Rückfragen:
Katharina Landorff
Landschaftsverband Rheinland
LVR-Fachbereich Kommunikation
Telefon 0221 809-2527
E-Mail katharina.landorff@lvr.de

Martina Schramm
LVR-Klinik Langenfeld
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 02173 102-1013
E-Mail: martina.schramm@lvr.de

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1. LVR-Fachtag „Gute psychiatrische Pflege“ des LVR-Klinikverbundes in der LVR-Klinik Langenfeld. Foto: Martina Schramm / LVR-Klinik Langenfeld
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Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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