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21. Oktober 2020 | Kultur
Satirisch-provokante Akzente im Karneval
LVR verleiht den Rheinlandtaler an Jacques Tilly

Köln. / Düsseldorf. 21. Oktober 2020. Wo immer es um den Düsseldorfer Rosenmontagszug geht, erscheint sein Name: Jacques Tilly. Der Düsseldorfer Künstler, Mediendesigner und Wagenbauer wurde jetzt in Düsseldorf vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) für sein Wirken mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.

Hausherr und Oberbürgermeister Thomas Geisel begrüßte die Gäste bevor Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, die Laudatio hielt. „Mit Ihren politischen und gesellschaftskritischen Szenen geben Sie dem Karneval einen zentralen Teil seiner tatsächlichen Bedeutung. Es geht ja nicht um drei Tage Vollrausch vor der Fastenzeit, sondern um ein rituell gestaltetes Zeitfenster zum Ausstieg aus dem Alltag und einer Reflexion über diesen. Es geht um große Fragen: Wie wollen wir leben? Welche Werte sind für unsere Gesellschaft wichtig – wenn Politikerinnen und Politiker von Freiheit und Gerechtigkeit reden, aber Parteispenden von Wirtschaftseliten nicht transparent machen wollen, wenn täglich Menschen auf der Flucht im Mittelmeer ertrinken und unsere Grenzen abgeschottet werden, wenn Freiheit und Gerechtigkeit nur für bestimmte Menschen gelten sollen.“

Wilhelm beschrieb, dass Jacques Tilly diese existentiellen Fragen in Bilder umsetze, die zum Lachen bringen, auch wenn das Lachen manchmal im Hals steckenbleibe. „So wie bei den wieder ikonisch gewordenen drei Düsseldorfer Rosenmontagswagen 2015 zum Anschlag auf die französische Zeitschriftenredaktion Charlie Hebdo: Der Leser, der von einem islamistischen Terroristen geköpft wurde und ohne Kopf weitergeht: ‚Satire kann man nicht töten.‘ IS und AlQuaida sind als armdrückende Skelette dargestellt, drei Imame hören, sehen und sagen nichts, denn ‚Religion hat nichts mit Terror zu tun‘.“ Dass es dabei um ein aktuelles Thema geht, wurde erst in der vergangenen Woche deutlich: Ein französischer Geschichtslehrer wollte im Unterricht mit Mohamed-Karikaturen Meinungsfreiheit erläutern und wurde daraufhin Opfer eines islamistisch terroristischen Attentates. Wilhelm erinnerte in diesem Zusammenhang an die Frage „was Satire darf“. Er unterstrich, dass sich Tilly immer wieder dieser Diskussion stelle, „trotz Drohungen gegen Menschen, die sich kritisch gegen rechts, gegen Rassismus und Menschenhass positionieren.“ So wie Jacques Tilly.„Die Bedeutung Ihrer Arbeit für den Brauch Karneval, für das kulturelle Erbe unserer Region und für das Zusammenleben unserer Gesellschaft möchten wir heute auszeichnen mit dem Rheinlandtaler“, so Wilhelm.

Der LVR macht unter dem Slogan „LVR. Rheinland. Ausgezeichnet.“ herausragende Verdienste im Hinblick auf gesellschaftliches und kulturelles Engagement sowie besondere kulturwissenschaftliche oder künstlerische Leistungen sichtbar, indem er verschiedene Auszeichnungen und Preise verleiht. Im Jahr 2020 wird der Rheinlandtaler insgesamt 27 Mal in den Kategorien „Gesellschaft“ und „Kultur“ verliehen. Diesen Preis können Personen, Organisationen oder Unternehmen erhalten, die sich in besonderer Weise im Rheinland engagieren und dabei die Werte und Leitgedanken des LVR leben. Zu der Kategorie „Kultur“ gehören unter anderem die Themengebiete landschaftliche Kulturpflege, Brauchtum, Volks- und Landeskunde und kulturelle Entwicklung sowie das multinationale Zusammenleben im Rheinland. Über die Vergabe der Auszeichnung entscheidet der Kulturausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland. Weiterführende Informationen über die Preise des LVR und die damit verbundenen Verdienste stehen unter www.rheinland-ausgezeichnet.lvr.de zur Verfügung.

Pressekontakt:

Birgit Ströter
LVR-Fachbereich Kommunikation
Tel. 02 21 – 809 – 77 11

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Prof. Dr. Jürgen Wilhelm (li.), Stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, übergab im Beisein des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Thomas Geisel (re.) den Rheinlandtaler des LVR an Jacques Tilly (Mitte). Foto: LVR / Guido Schiefer
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Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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