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27. Mai 2019 | Kultur
„Menschenmaterial zweiter Klasse“. Die Rheinische Landesklinik Brauweiler in den 1970er Jahren
Vortrag am 5. Juni 2019, 18 Uhr, im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler

Pulheim-Brauweiler. 27. Mai 2019. In Brauweiler befand sich in den Gebäuden um die ehemalige Abtei das einzige psychiatrische Landeskrankenhaus, das 1978 aufgrund öffentlich gewordener katastrophaler Zustände geschlossen werden musste. Der „Brauweilerskandal“ ist bis heute in der Öffentlichkeit präsent und ein lokales Beispiel für die zunehmende öffentliche Kritik psychiatrischer Anstalten ab den 1970er Jahren. Sie ließ Verhältnisse einer patriarchal-autoritären Verwahrpsychiatrie, wie sie in Brauweiler besonders drastisch offenbar wurden, als nicht mehr tragbar erscheinen. Folgenreich war der Tod einer als geistig behindert eingestuften Patientin: Mitglieder der Sozialistischen Selbsthilfe Köln prangerten ihre vermutete Überdosierung an. Eine umfassende polizeiliche Untersuchung brachte weitere Todesfälle durch Überdosierungen, Misshandlungen sowie nächtliches Abseilen aus offenen Fenstern ans Licht und führte zu mehreren Prozessen gegen Mitarbeiter und den Klinikleiter.

Dr. Andrea zur Nieden referiert in ihrem Vortrag über die besondere Entwicklung der Klinik als ehemalige Arbeits- und Trinkerheilanstalt, die sie zu einem ungewöhnlichen, aber auch besonders aufschlussreichen Beispiel für die „totale Institution“ Psychiatrie macht. Sie untersuchte diese im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes zur „Aufarbeitung der Geschichte der Menschen mit psychischen Erkrankungen in Institutionen des LVR seit 1945“ und ist inzwischen Leiterin einer BMBF-Forschungsgruppe am Institut für Soziologie, Universität Freiburg.

Der Vortrag findet statt am

Mittwoch, 5. Juni 2019,
um 18 Uhr
im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler, Gierden-Saal, Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim-Brauweiler.

Der Eintritt ist frei.
Veranstalter: LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum
Kontakt: archiv@lvr.de, Tel 02234 9854-356

Weitere Infos: www.abteibrauweiler.lvr.de

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Pressekontakt:

Birgit Ströter

LVR-Fachbereich Kommunikation

Tel: 02 21 – 809 – 77 11

Über den LVR:

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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