Expert*innen diskutieren den Umgang mit historischem Bildmaterial in Archiven und Bibliotheken
 
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13. Juni 2024 | Kultur

Rheinischer Archivtag in Wesseling – Fotos und Filme im Fokus

Expert*innen diskutieren den Umgang mit historischem Bildmaterial in Archiven und Bibliotheken
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Wesseling. 13. Juni 2024. Für viele Menschen sind historische Fotografien und Filmaufnahmen der beste und unmittelbarste Zugang zu Geschichte – ob Schwarzweiß-Bilder aus dem alten Familienalbum oder ikonische Aufnahmen wie die vom Mauerfall oder den Terroranschlägen auf das World Trade Center 2001. Gleichzeitig sind ihr Erhalt und ihre Interpretation mit besonders großen Schwierigkeiten verbunden, sei es, wenn es um die Debatten um die KI-generierte Fotos geht oder um die begrenzte Haltbarkeit analoger Fotos aus den 1970er Jahren.

Gute Gründe, dass der LVR „Fotos und Filme“ ins Zentrum der Vorträge und Diskussionen auf dem 57. Rheinischen Archivtag stellt, der am 13./14. Juni in Wesseling stattfindet. Das Thema stieß schon im Vorfeld auf überragende Resonanz und war binnen kürzester Zeit ausgebucht.

Knapp 200 Archivar*innen aus kommunalen und privaten Archiven im Rheinland nutzen die Chance, bei Vorträgen und Gesprächsrunden ihr Wissen zur Archivierung von Bildmaterial zu erweitern. Themen sind etwa die fachgerechte Konservierung und die Digitalisierung von Fotos sowie deren Verwendung in der historischen Bildung, aber auch die Nutzung von KI zur Erschließung digitalisierter Bestände.

Gerade weil Fotos und Filme im Zuge der Digitalisierung als physische Objekte zunehmend aus unserem Alltag verschwinden, ist ihr Erhalt in Archiven und Bibliotheken ein brandaktuelles Thema. Die Bestände sind sehr umfangreich – und kaum erschlossen. Auch wenn sie gut verwahrt sind, können Forschung und Öffentlichkeit deshalb oft wenig mit ihnen anfangen. Die Schwierigkeit der Erschließung von Fotos ergibt sich daraus, dass in vielen Beständen große Mengen von Bildern unsortiert und ohne Beschriftung lagern. Häufig kann man – wenn überhaupt – nur mit beträchtlichem Aufwand ermitteln, was abgebildet ist und wann ein Bild entstand.

Alle diese Fragen werden in drei Sektionen von Expert*innen aus dem In- und Ausland diskutiert. Den Anfang macht am Donnerstagvormittag Prof. Dr. Jens Jäger von der Universität zu Köln mit einem Vortrag zum Umgang mit Fotos als Quellen. Am Nachmittag folgt unter anderem ein Beitrag zum Einsatz von künstlicher Intelligenz durch Florian Leitner vom Österreichischen Bundesdenkmalamt, bevor am Freitag Vorträge zur digitalen Aufbereitung und Nutzung von Fotografien sowie rechtlichen Fragen folgen.

Der Rheinische Archivtag wird seit über 50 Jahren vom Archivberatungs- und Fortbildungszentrum des LVR in Brauweiler organisiert. Er ist die zentrale Jahrestagung der fast 600 Archive im rheinischen Landesteil von Nordrhein-Westfalen. Es handelt sich um eine der größten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland.

Weitere Infos unter: www.afz.lvr.de .

 

Ihr Pressekontakt:

Birgit Ströter

Pressearbeit Kultur

 

Über den LVR

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.