Fazit: Um die komplexen Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu verstehen, ist eine intersektionale Perspektive unerlässlich
 
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15. August 2023 | Kliniken+HPH

LVR-Migrationsfachtagung 2023: „Anspruch versus Realität – (wie) gelingt eine bedarfsgerechte psychosoziale Versorgung?“

Fazit: Um die komplexen Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu verstehen, ist eine intersektionale Perspektive unerlässlich
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Köln. 15. August 2023. Um den kulturellen Unterschieden, Werten und Sprachen in unserer Gesellschaft gerecht zu werden, treibt der LVR-Klinikverbund seit Jahren Initiativen zur psychosomatischen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung von Menschen mit Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte voran: sei es durch die Entwicklung spezifischer Versorgungsangebote, durch das Vorantreiben der Aktion „Kultursensibles Krankenhaus“ der Bundesregierung oder die Etablierung des LVR-Kompetenzzentrums Migration. Unser zentrales Ziel ist es, allen Menschen gleich guten Zugang zur klinischen sowie außerklinischen Versorgung zu ermöglichen. Versorgungsgerechtigkeit ist und bleibt jedoch eine gesellschaftliche Herausforderung.

Eröffnung der LVR-Migrationsfachtagung 2023. Foto: Uwe Blücher / LVR

Aus diesem Grund hat der LVR-Klinikverbund am 8. und 9. August zu seiner Migrationsfachtagung 2023 nach Köln geladen. Das Ziel: Gemeinsam mit politisch Verantwortlichen und Akteur*innen verschiedener Professionen Lösungsansätze zu entwickeln und neu zu denken, Good Practice Beispiele auszutauschen und die Vernetzung untereinander zu stärken.

Wo stehen wir? Diese Frage wurde am ersten Tag der Fachtagung von den Teilnehmer*innen in verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden erörtert. Gleichzeitig wurden auch Anforderungen an die Politik und Gesellschaft herausgearbeitet.
Klar ist: In den letzten Jahren hat sich das Verständnis von Diversität deutlich erweitert und berücksichtigt zunehmend die intersektionale Betrachtung verschiedener Identitätsmerkmale: Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, soziale Herkunft, sexuelle Orientierungen, Hautfarbe und etliche mehr. „Menschen in ihrer Vielfalt wertschätzend zu begegnen, das ist das Fundament unseres Selbstverständnisses und fundamentaler Bestandteil unseres Diversity-Konzeptes, das wir für den gesamten Landschaftsverband Rheinland im Juni 2021 verabschiedet haben“, so LVR-Direktorin Ulrike Lubek.

Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen, gab in ihrem Vortrag einen Ausblick auf die weitere Entwicklung: „Wir beobachten die allmähliche Loslösung von einzelnen Akteur*innen hin zu strukturellen Veränderungen und eine Verzahnung der Angebote, um sektorenübergreifend wirksam zu werden“.
Zum Ausklang des ersten Veranstaltungstages gab Kabarettist Fatih Çevikkollu eine Kostprobe aus seinem neuen Programm „Zoom“. Und auch das Musik-Ensembles mondomuziko, dem interkulturellen Projekt „Heimat: Musik“ des Landesverbandes der Musikschulen NRW, begeisterte das Publikum mit ihrem Auftritt.

Am zweiten Tag stand vor allem die Umsetzung guter Modelle, Konzepte und Impulse in die Versorgungspraxis im Fokus. In verschiedenen Workshops tauschten die Fachleute ihr Wissen über Good Practice Beispiele zu Themen wie Antirassismus und White Awareness, Einbezug der Betroffenenperspektive, Versorgung von Folteropfern sowie Sucht und Migration aus.

Über beide Tage hinweg konnten wichtige Impulse für die Weiterentwicklungen im LVR in Richtung struktureller Veränderungen und sektorenübergreifender Zusammenarbeit gesammelt werden. Der Blick wurde noch einmal dafür geschärft, dass eine umfassende intersektionale Betrachtung unerlässlich ist, um die komplexen Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu verstehen

 

Bilder zum Download

Teilnehmer*innen diskutieren auf der LVR-Migrationsfachtagung 2023.
Foto: Uwe Blücher / LVR
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Moderatorin Prof. Dr. Çînur Ghaderi stellt den Kabarettisten Fatih Çevikkollu auf der LVR-Migrationsfachtagung 2023 vor.
Foto: Uwe Blücher / LVR
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Mitglieder des Ensembles mondomuziko auf der LVR-Migrationsfachtagung 2023.
Foto: Uwe Blücher / LVR
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Natalie Bußenius

 

Über den LVR

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 22.000 Beschäftigten für die 9,8 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.