Wo stehen wir? Diese Frage wurde am ersten Tag der Fachtagung von den Teilnehmer*innen in verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden erörtert. Gleichzeitig wurden auch Anforderungen an die Politik und Gesellschaft herausgearbeitet.
Klar ist: In den letzten Jahren hat sich das Verständnis von Diversität deutlich erweitert und berücksichtigt zunehmend die intersektionale Betrachtung verschiedener Identitätsmerkmale: Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, soziale Herkunft, sexuelle Orientierungen, Hautfarbe und etliche mehr. „Menschen in ihrer Vielfalt wertschätzend zu begegnen, das ist das Fundament unseres Selbstverständnisses und fundamentaler Bestandteil unseres Diversity-Konzeptes, das wir für den gesamten Landschaftsverband Rheinland im Juni 2021 verabschiedet haben“, so LVR-Direktorin Ulrike Lubek.
Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin Klinikverbund und Verbund Heilpädagogischer Hilfen, gab in ihrem Vortrag einen Ausblick auf die weitere Entwicklung: „Wir beobachten die allmähliche Loslösung von einzelnen Akteur*innen hin zu strukturellen Veränderungen und eine Verzahnung der Angebote, um sektorenübergreifend wirksam zu werden“.
Zum Ausklang des ersten Veranstaltungstages gab Kabarettist Fatih Çevikkollu eine Kostprobe aus seinem neuen Programm „Zoom“. Und auch das Musik-Ensembles mondomuziko, dem interkulturellen Projekt „Heimat: Musik“ des Landesverbandes der Musikschulen NRW, begeisterte das Publikum mit ihrem Auftritt.
Am zweiten Tag stand vor allem die Umsetzung guter Modelle, Konzepte und Impulse in die Versorgungspraxis im Fokus. In verschiedenen Workshops tauschten die Fachleute ihr Wissen über Good Practice Beispiele zu Themen wie Antirassismus und White Awareness, Einbezug der Betroffenenperspektive, Versorgung von Folteropfern sowie Sucht und Migration aus.
Über beide Tage hinweg konnten wichtige Impulse für die Weiterentwicklungen im LVR in Richtung struktureller Veränderungen und sektorenübergreifender Zusammenarbeit gesammelt werden. Der Blick wurde noch einmal dafür geschärft, dass eine umfassende intersektionale Betrachtung unerlässlich ist, um die komplexen Bedürfnisse unserer Gesellschaft zu verstehen