Mit der Forderung nach Restitution von Kunstschätzen kolonialer Provenienz werden grundlegende und äußerst komplexe Fragen nach der Gegenwart der Vergangenheit aufgeworfen und das in ethischer, wissenschaftlicher, politischer, juristischer und ästhetischer Hinsicht. Sie betreffen nicht nur Kunsthistoriker*innen und Museumsfachleute , sondern auch Kultur-, Wissenschaftshistoriker*innen, Jurist*innen und Geschichtsdidaktiker*innen, aber auch alle diejenigen, die Museen besuchen, die sich koloniale Sammlungen anschauen und sich bisher wenig mit der Provenienz von Objekten beschäftigt haben.
Im vorliegenden Band wird erstmals der Versuch unternommen, die geschichtskulturellen Dimensionen der Debatte auszuleuchten und einer breiteren Öffentlichkeit nahezubringen. Rund dreißig deutsche und internationale Autor*innen melden sich zu Wort. Die Aufsätze verdeutlichen, wie wichtig es ist, ein Kernstück der gegenwärtigen gesellschaftlichen Auseinandersetzung um das Erbe des Kolonialismus von verschiedenen Blickwinkeln aus zu betrachten: Einfache Antworten gibt es nicht, und gerade in dieser Schwierigkeit liegt die besondere Aufgabe.
Geschichtskultur durch Restitution? Ein Kunst-Historikerstreit Thomas Sandkühler, Angelika Epple, Jürgen Zimmerer (Hg.) Beiträge zur Geschichtskultur - Band 40 Böhlau Verlag Köln, 1. Auflage, März 2021ca. 488 Seiten, ca. 80 s/w-Abb., gebunden ISBN: 978-3-412-51860-8 ca. 49,00 EURO
Verlags-Link
|